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Beim Schockwellenreiter gefunden: Die Frankfurter Rundschau zu den den modernen Kaffesatzlesern:

Kein Anlass zur Aufregung, sagt der Autor, wenn er sich die demografische Entwicklung ansieht. Anhand der 2003 veröffentlichten Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes für die Jahre bis 2050 weist er nach, dass die Zahlen von Politikern häufig dramatisiert werden, wenn sie den Umbau des Sozialstaats vorantreiben.
[...]
Und damit zur letzten ketzerischen Frage: Soll mit dem "Hammer" Demographie von einem anderen Schauplatz gesellschaftlicher Auseinandersetzungen abgelenkt werden? Will man die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmer von der Teilhabe am Produktivitätsfortschritt abkoppeln? Dann wären die Arbeitnehmer tatsächlich nicht so leicht in der Lage, die Versorgung der Jungen und Älteren zu übernehmen. Das hätte allerdings weniger mit den "unausweichlichen" Folgen des Alterungsprozesses zu tun, sondern wäre eine bewusste politische Entscheidung in Fragen der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums!
tomcat_56 meinte am 3. Mär, 18:16:
Umverteilung
Letztendlich scheint es bei den "Reformen", die jetzt vorgenommen werden nur um eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zu gehen. Eine Voraussage über die gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Zustände im Jahr 2050, auch wenn sie mit Hilfe demografsicher Mittel vorgenommen wird, ist in etwa genauso zuverlässig, als wenn ich im März das Wetter für September vorhersage - ich weiß es ist Altweibersommer.
Also müsste man sich auf die aktuellen Zustände konzentrieren. Wenn man diese betrachtet, ist der Anteil der Rentenleistungen am Bruttosozialprodukt in etwa genauso hoch wie in den 50er Jahren; dieser Anteil wird nur von einer immer kleiner werden Gruppe erbracht - den nicht-verbeamteten abhängig Beschäftigten. Dieser Nachteil wird ihnen dann noch als ganz persönliche Unverschämtheit angekreidet, in dem man ihnen sagt "Du bist zu teuer, Du behinderst das Wirtschaftswachstum, Du nimmst dadurch anderen den Arbeistplatz weg".
Im Grunde geht es aus meiner Sicht um etwas Anderes: Der Kapitalismus hatt die Schlacht gegen den "Sozialismus" gewonnen und nun sollen die Früchte geerntet werden - sprich Neoliberalismus des 19. Jahrhunderts als Zukunftsrezept.
Mit den Logiken, die im Moment in der Debatte um die Zukunft des "Wirtschaftstandorts Deutschland" benutzt werden ("wir müssen im internationalen Vergleich standhalten können") kann man auch die Sklaverei in Deutschland wieder einführen - wir müssen ja schließlich dem wirtschaftlichen Druck durch Sklaven- und Kinderarbeit in der Dritten Welt standhalten.
Bei der ganzen Debatte bleibt nur eine klitzekleine Frage unbeantwortet: Wo sollen eigentlich die Kunden für die vielen, vielen Produkte des Konsumgütermarktes herkommen, wenn in den Hochlohnländern wie Deutschland das Lohn- und das Rentenniveau drastsich sinkt. Die Konsumgüter- und auch die Autoindustrie jammert ja jetzt schon. 
 
 
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